Dissoziative Störung

Dissoziative Störung

Erscheint ein traumatisches Erlebnis unerträglich schlimm, reagiert die Psyche bei manchen Menschen darauf, indem sie Erinnerungen oder ganze Teile der Persönlichkeit ausblendet.

Was ist eine Dissoziative Störung?

Dissoziative Störung ist ein Oberbegriff für verschiedene psychische Krankheitsbilder, die nach stark belastenden Erlebnissen auftreten können. Betroffene leiden etwa unter einem Verlust ihres Identitätsbewusstseins oder an Erinnerungsstörungen. Auch neurologische Symptome wie Lähmungen sind möglich.

Dissoziativ bedeutet "auseinanderfallen" – wenn ein Erlebnis wie eine Gewalterfahrung oder ein Unfall als unerträglich empfunden wird, zerlegt in manchen Fällen die Psyche einzelne Gedächtnis- und Wahrnehmungsinhalte, die normalerweise zusammenhängen. Der oder die Betroffene blendet beispielsweise bestimmte Erinnerungen aus oder spaltet ganze Teile seiner Persönlichkeit ab. Das kann soweit führen, dass die gesamte Identität eines Menschen buchstäblich zerbricht. 

Für eine Dissoziative Störung können keine körperlichen Ursachen gefunden werden.

Es gibt verschiedene Formen, unter anderem die Dissoziative Amnesie mit einem teilweisen oder vollständigen Gedächtnisverlust oder Dissoziative Sensibilitäts- und Empfindungsstörungen etwa der Haut oder des Geruchs- oder Sehsinns.

Eine schwere Form ist die Dissoziative Identitätsstörung. Bei der Dissoziativen Identitätsstörung ist die Persönlichkeit in verschiedene Teile aufgespalten – die verschiedenen Identitäten wechseln sich miteinander ab und können sehr unterschiedlich sein, mit jeweils eigenen Verhaltensmerkmalen und eigenem Gedächtnis.

Symptome einer Dissoziativen Störung

Anzeichen für eine Dissoziative Störung nach einem traumatischen Erlebnis sind etwa

  • teilweiser oder vollständiger Erinnerungsverlust
  • Verlust des Bewusstseins über die eigene Identität
  • Verlust der Fähigkeit, Gefühle und Reize wahrzunehmen
  • Verlust der Kontrolle über den Körper
  • Bewegungsstörungen bis hin zu Krampfanfällen
  • Geschmacksverlust, Blindheit, Taubheit

Diagnostik von Dissoziativen Störungen

Bei Verdacht auf eine Dissoziative Störung werden zunächst körperliche Ursachen der Ausfallerscheinungen ausgeschlossen. Je nach Notwendigkeit werden dazu klinisch apparative und Laboruntersuchungen durchgeführt.

Um die Ursachen und Zusammenhänge mit einem traumatischen Erlebnis und die genauen Auswirkungen festzustellen, führen Ärzt*innen oder Therapeut*innen ausführliche Gespräche mit dem oder der Betroffenen. Dabei werden strukturierte Interviewleitfäden oder Fragebögen eingesetzt.

 

Wie wir Dissoziative Störungen behandeln

Ein wichtiger Bestandteil der Behandlung Dissoziativer Störungen sind psychotherapeutische Gespräche und Verhaltenstherapien. Ziel der Therapie ist es, die Ursachen und Auslöser der Störung zu erkennen, die Patientin/den Patienten zu stabilisieren und Beschwerden zu reduzieren.

Langfristig zielt die Behandlung darauf ab, das zugrunde liegende Trauma zu bearbeiten und den Betroffenen Strategien zu vermitteln, wie sie verhindern können, aus der Realität in dissoziative Zustände abzugleiten.

Therapieelemente sind u.a.:

  • Psychoedukation: Therapeut*innen informieren umfassend über die Störung
  • Die Patient*innen üben, Gefühle bewusst zu empfinden und mit Stress und Anspannungen umzugehen.
  • Vermittlung von Methoden, wie dissoziative Zustände frühzeitig bemerkt und möglichst vermieden werden können. Das können gedankliche Übungen sein, Atemtechniken oder der Einsatz äußerer Reize wie bestimmter Gerüche.

Erfahren Sie mehr über die Therapie im MEDICLIN Traumazentrum Durbach.

Wer Sie behandelt

Jörg Wolf Rademacher

Jörg Wolf Rademacher

Kommissarischer Chefarzt

MEDICLIN Traumazentrum Durbach

Tanja Wyschka M. Sc. Psych.

Tanja Wyschka M. Sc. Psych.

Psychologische Psychotherapeutin Leitung

MEDICLIN Traumazentrum Durbach

Wie Sie uns kontaktieren können

Tina Colangelo

Tina Colangelo

Leitung Patientenaufnahme

MEDICLIN Traumazentrum Durbach

Rosemarie Kienzler

Rosemarie Kienzler

Stationsassistentin, Aufnahmemanagement

MEDICLIN Traumazentrum Durbach