Dissoziative Störung ist ein Oberbegriff für verschiedene psychische Krankheitsbilder, die nach stark belastenden Erlebnissen auftreten können. Betroffene leiden etwa unter einem Verlust ihres Identitätsbewusstseins oder an Erinnerungsstörungen. Auch neurologische Symptome wie Lähmungen sind möglich.
Dissoziativ bedeutet "auseinanderfallen" – wenn ein Erlebnis wie eine Gewalterfahrung oder ein Unfall als unerträglich empfunden wird, zerlegt in manchen Fällen die Psyche einzelne Gedächtnis- und Wahrnehmungsinhalte, die normalerweise zusammenhängen. Der oder die Betroffene blendet beispielsweise bestimmte Erinnerungen aus oder spaltet ganze Teile seiner Persönlichkeit ab. Das kann soweit führen, dass die gesamte Identität eines Menschen buchstäblich zerbricht.
Für eine Dissoziative Störung können keine körperlichen Ursachen gefunden werden.
Es gibt verschiedene Formen, unter anderem die Dissoziative Amnesie mit einem teilweisen oder vollständigen Gedächtnisverlust oder Dissoziative Sensibilitäts- und Empfindungsstörungen etwa der Haut oder des Geruchs- oder Sehsinns.
Eine schwere Form ist die Dissoziative Identitätsstörung. Bei der Dissoziativen Identitätsstörung ist die Persönlichkeit in verschiedene Teile aufgespalten – die verschiedenen Identitäten wechseln sich miteinander ab und können sehr unterschiedlich sein, mit jeweils eigenen Verhaltensmerkmalen und eigenem Gedächtnis.