Depression als Traumafolge

Depression als Traumafolge

Niedergeschlagenheit, Interessenverlust und quälendes Grübeln: Manche Menschen entwickeln nach einem belastenden Ereignis eine sogenannte Posttraumatische Depression.

Was ist eine Posttraumatische Depression?

Depressionen sind eine häufige Traumafolgestörung. Bei vielen Menschen mit einer depressiven Störung gab es in der Vergangenheit belastende Ereignisse, häufig in der Kindheit. Rund 20 Prozent der Patient*innen mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) in Deutschland entwickeln auch eine schwere Depression.

Wie hängen Traumaerfahrung und Depressive Störungen zusammen?

Bestimmte typische Probleme, die nach stark belastenden Erfahrungen auftreten können, begünstigen das Entstehen einer Depression, etwa

  • Schwierigkeiten, Gefühle angemessen zu kontrollieren und zu steuern. Die starken Emotionen, die Betroffene nach einem belastenden Ereignis immer wieder überwältigen können, behindern alltägliche Tätigkeiten wie Arbeit und soziale Beziehungen.
  • Probleme, das eigene Denken – Wahrnehmungen, Entscheidungen, Erinnerungen – zu reflektieren und einzuorden (Metakognition).
  • Probleme, das Verhalten, die Gefühle und Gedanken anderer Menschen zu verstehen und zu bewerten (soziale Kognition).
  • soziale Vermeidungsverhalten: Manche Betroffene meiden zwischenmenschliche Begegnungen aus Angst vor negativen Erfahrungen oder Erinnerungen. Dies führt zu Schwierigkeiten in der Lebensgestaltung, verhindert oft Unterstützung durch Freund*innen oder Familie.

Symptome einer Posttraumatischen Depression

Viele traumatisierte Menschen, die eine Depression entwickeln, haben weniger Interesse an Dingen, die ihnen zuvor wichtig waren.

Typische Symptome einer Depression als Traumafolge sind:

  • Niedergeschlagenheit
  • Interesselosigkeit
  • Schlafstörungen
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsabnahme oder -zunahme
  • psychomotorische Veränderungen
  • Antriebslosigkeit
  • Konzentrationsstörungen
  • Selbsttötungsgedanken

Typische Symptome, die sowohl bei einer Posttraumatischen Belastungsstörung als auch bei einer Depression auftreten sind insbesondere

  • Grübeln und belastende kreisende Gedanken: warum ich? Ich bin schuld!
  • dissoziative Zustände, in denen der oder die Betroffene "wie weggetreten" ist

Diagnostik einer Posttraumatischen Depression

Am Anfang der Therapie einer Posttraumatischen Depression steht eine umfassende Diagnostik. Dabei gehen wir leitliniengerecht und multimodal vor, berücksichtigen also verschiedene körperliche und psychische Aspekte.

Zur Diagnosestellung gehören

  • ein psychosomatisch-psychiatrisches Anamnesegespräch
  • psychometrische Testverfahren
  • klinisch körperliche Untersuchung
  • klinisch apparative Untersuchungen
  • Stressdiagnostik
  • bei Bedarf konsiliarische Untersuchungen

 

Wie wir eine Depression als Traumafolge behandeln

Wir behandeln jede Patientin und jeden Patienten mit Posttraumatischen Depressionen individuell.

Ein zentraler Baustein ist die Verhaltenstherapie. Im Fokus stehen dabei

  • die eigentliche Traumaerfahrung und deren Folgen als Auslöser
  • die Mechanismen zwischen Trauma und Depression als Ansatzpunkte der Behandlung

Wichtige Ziele unserer Therapie für die Betroffenen:

  • die Lebensqualität steigern
  • den Alltag bewältigen können

Neben Strategien zur Traumabewältigung lernen sie bespielsweise, soziale und emotionale Fertigkeiten auszubauen. Erfolgserlebnisse durch diese Fertigkeiten wirken sich oft auch in anderen Problemfeldern positiv aus. 

Neben Einzeltherapien nehmen die Patient*innen an Gruppensitzungen teil, in denen Grundlagen zum Umgang mit Traumafolgestörungen vermittelt werden.

Ergänzende Behandlungsbausteine sind unter anderem:

  • Soziales Kompetenztraining
  • Schulungen zu Achtsamkeit und Entspannungstechniken
  • Kunst- und Körpertherapie

Schwere Posttraumatische Depressionen können zusätzlich mit Antidepressiva behandelt werden.

Erfahren Sie mehr über die Therapie im MEDICLIN Traumazentrum Durbach.

Wer Sie behandelt

Jörg Wolf Rademacher

Jörg Wolf Rademacher

Kommissarischer Chefarzt

MEDICLIN Traumazentrum Durbach

Tanja Wyschka M. Sc. Psych.

Tanja Wyschka M. Sc. Psych.

Psychologische Psychotherapeutin Leitung

MEDICLIN Traumazentrum Durbach

Wie Sie uns kontaktieren können

Tina Colangelo

Tina Colangelo

Leitung Patientenaufnahme

MEDICLIN Traumazentrum Durbach

Rosemarie Kienzler

Rosemarie Kienzler

Stationsassistentin, Aufnahmemanagement

MEDICLIN Traumazentrum Durbach