Angststörungen

Angststörungen

Angst kennt jeder von uns. Nach einem Trauma kann jedoch eine krankhafte Angststörung auftreten, die den kompletten Alltag beeinträchtigt.

Was ist eine Angststörung?

Wer eine krankhafte Angststörung hat, leidet unter starken körperlichen und psychischen Reaktionen. Angst ist in seiner natürlichen Funktion ein Schutzmechanismus vor einer Bedrohung. Bei einer Angststörung haben die Betroffenen ausgeprägte oder andauernde Ängste, die in keinem angemessenen Verhältnis zur realen Situation stehen.

Eine Angststörung mindert oft stark die Lebensqualität und schränkt den Alltag der Betroffenen ein. Viele meiden soziale Kontakte und verlassen kaum noch ihre Wohnung.

Traumatische Erfahrungen können Angststörungen auslösen und dazu führen, dass sich die Angst verselbstständigt: Der oder die Betroffene können die Angst und die Reaktionen darauf nicht mehr kontrollieren.

Die Angstreaktion entsteht dann nicht, indem Augen und Ohren eine Information an das Gehirn weiterleiten, wo diese bewusst bewertet und eine angemessene Reaktion ausgelöst wird. Stattdessen versetzt direkt die Amygdala, der sogenannte Mandelkern im Gehirn, der für die Gefühlsregelung zuständig ist, den Körper in Erregung. Angst und Stress sind die Folge.

Es gibt verschiedene Formen von Angststörungen:

  • Generalisierte Angststörung: Der oder die Betroffene verspürt in verschiedenen Situationen ständige Ängste und Sorgen. Etwa, dass ihm oder ihr oder Angehörigen etwas zustoßen könnte.
  • Panikstörungen: Betroffene haben Angstanfälle mit starkem Furchtempfinden und körperlichen Reaktionen, wie Zittern, Atemnot, Herzrasen oder Schwindel.
  • Phobien: Menschen mit einer Phobie haben eine ausgeprägte Angst vor bestimmten Dingen (z.B. Spinnen, Aufzügen, freien Plätzen) oder Situationen (z.B. Zusammenkünfte mit anderen Menschen, Menschenansammlungen) ohne dass es einen objektiven Grund dafür gibt.

Symptome von Angststörungen

Es gibt körperliche und psychische Symptome bei Angststörungen, etwa

  • extreme körperliche Anspannung
  • Zittern, Schwitzen, Herzrasen, Schwindel
  • Atemnot
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Schlafprobleme
  • Reizbarkeit
  • Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren
  • Ruhelosigkeit
  • Unsicherheit

Diagnostik von Angststörungen

Um eine Angestörung in Folge eines Traumas festzustellen, gehen wir im MEDICLIN Traumazentrum Durbach leitliniengerecht und multimodal vor. Die Ärztinnen und Ärzte berücksichten also verschiedene körperliche und psychische Aspekte.

Für die Diagnose sind ausführliche Gespräche mit dem oder der Betroffenen nötig. Dazu kommen strukturierte Interviewleitfäden oder Fragebögen zum Einsatz, um Auslöser und Symptome zu erfassen. Zur Diagnosestellung gehören je nach Notwendigkeit auch eine körperliche Untersuchung und klinisch apparative Untersuchungen.

Wie wir Angststörungen behandeln

Die Behandlung von Angststörungen infolge eines traumatischen Erlebnisses ist individuell auf jede Patientin und jeden Patienten zugeschnitten und beschränkt sich nicht auf die Auseinandersetzung mit dem auslösenden Trauma.

Ein wichtiges Ziel ist es, die Lebensqualität zu verbessern. Wir unterstützen die Betroffenen dabei, Probleme zu reduzieren und besser den Alltag bewältigen zu können.

Dazu setzen wir verschiedene verhaltenstherapeutische Methoden ein. Eine wichtige Rolle spielt die sogenannte Exposition: Therapeutisch unterstützt setzt sich die Patientin/der Patient bewusst der belastenden Situation aus und lernt, sie zu bewältigen.

Neben Einzeltherapien schulen wir die Patient*innen in Gruppensitzungen im Umgang mit der Angststörung und deren Folgen.

Ergänzende Behandlungsbausteine sind unter anderem Soziales Kompetenztraining, Schulungen zu Achtsamkeit und Entspannungstechniken, Kunst- und Körpertherapie.

Bei schweren Formen können Angststörungen auch zusätzlich mit Antidepressiva behandelt werden.

Erfahren Sie mehr über die Therapie im MEDICLIN Traumazentrum Durbach.

Wer Sie behandelt

Jörg Wolf Rademacher

Jörg Wolf Rademacher

Kommissarischer Chefarzt

MEDICLIN Traumazentrum Durbach

Tanja Wyschka M. Sc. Psych.

Tanja Wyschka M. Sc. Psych.

Psychologische Psychotherapeutin Leitung

MEDICLIN Traumazentrum Durbach

Wie Sie uns kontaktieren können

Tina Colangelo

Tina Colangelo

Leitung Patientenaufnahme

MEDICLIN Traumazentrum Durbach

Rosemarie Kienzler

Rosemarie Kienzler

Stationsassistentin, Aufnahmemanagement

MEDICLIN Traumazentrum Durbach