Wer eine krankhafte Angststörung hat, leidet unter starken körperlichen und psychischen Reaktionen. Angst ist in seiner natürlichen Funktion ein Schutzmechanismus vor einer Bedrohung. Bei einer Angststörung haben die Betroffenen ausgeprägte oder andauernde Ängste, die in keinem angemessenen Verhältnis zur realen Situation stehen.
Eine Angststörung mindert oft stark die Lebensqualität und schränkt den Alltag der Betroffenen ein. Viele meiden soziale Kontakte und verlassen kaum noch ihre Wohnung.
Traumatische Erfahrungen können Angststörungen auslösen und dazu führen, dass sich die Angst verselbstständigt: Der oder die Betroffene können die Angst und die Reaktionen darauf nicht mehr kontrollieren.
Die Angstreaktion entsteht dann nicht, indem Augen und Ohren eine Information an das Gehirn weiterleiten, wo diese bewusst bewertet und eine angemessene Reaktion ausgelöst wird. Stattdessen versetzt direkt die Amygdala, der sogenannte Mandelkern im Gehirn, der für die Gefühlsregelung zuständig ist, den Körper in Erregung. Angst und Stress sind die Folge.
Es gibt verschiedene Formen von Angststörungen:
- Generalisierte Angststörung: Der oder die Betroffene verspürt in verschiedenen Situationen ständige Ängste und Sorgen. Etwa, dass ihm oder ihr oder Angehörigen etwas zustoßen könnte.
- Panikstörungen: Betroffene haben Angstanfälle mit starkem Furchtempfinden und körperlichen Reaktionen, wie Zittern, Atemnot, Herzrasen oder Schwindel.
- Phobien: Menschen mit einer Phobie haben eine ausgeprägte Angst vor bestimmten Dingen (z.B. Spinnen, Aufzügen, freien Plätzen) oder Situationen (z.B. Zusammenkünfte mit anderen Menschen, Menschenansammlungen) ohne dass es einen objektiven Grund dafür gibt.